Begriffsbestimmungen
Rechtsakte und Normen

Taxonomie(VO)

Eine Taxonomie ist ein Verfahren, nachdem Objekte nach bestimmten Kriterien klassifiziert werden. Die EU-Taxonomie-Verordnung klassifiziert nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten und Investitionen. Dafür müssen sie einen Wesentlichen Beitrag zu den Umweltzielen leisten und dürfen andere Umweltziele nicht erheblich beeinträchtigen

LieferkettenRL - CSDDD

die EU-RL über die Sorgfaltspflichten von Unternehmen im Hinblick auf Nachhaltigkeit (ugs. LieferkettenRL) sieht vor, das große Unternehmen Menschenrechts- und Umweltschutzverstöße in ihren Lieferketten erheben, beheben und künftig vermeiden müssen

ESG

Environmental, Social and Governance - Kriterien für die Unternehmens- und Amtsführung unter Berücksichtigung von Umwelt, Nachhaltigkeit und Sozialem - wird als Überbegriff für eine gute Unternehmensführung bzw. Politik verwendet.

Nachhaltigkeits-berichterstattung; CSRD

NachhaltigkeitsberichterstattungsVO (engl. Corporate Sustainibility Reporting Directive - CSRD) - Verpflichtet große Unternehmen Informationen über Risiken und Chancen aus sozialen und ökologischen Belangen zu Dokumentieren und offenzulegen

SDG

Sustainable Development Goals - 17 Ziele der Vereinten Nationen für Wohlstand, Frieden und Nachhaltigkeit für alle Menschen der Welt

EU Green-Deal

Stellt die Weichen für die EU-Gesetzgebung der nächsten 5 Jahre und soll neben einer ökologischen Selbstverpflichtung der Kommission eine Wachstumsstrategie für die EU sein. Hauptinhalte sind Erneuerbare Energie, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft, smarte Mobilität und Biodiversität

Fit For 55

Rechtsetzungspaket mit dem bis 2030 die Treibhausgase um 55% im Vergleich zu 1990 reduziert werden müssen - ist Teil des europäischen Green-Deal

EU Klimagesetz

Macht den EU Green Deal als EU Gesetz verpflichtend. Hauptziel ist die Klimaneutralität bis 2050 und ist in der Verordnung über die Verwirklichung der Klimaneutralität geregelt.

EU BPVO

Europäische Bauprodukteverordnung - harmonisiert Anforderungen an Bauprodukte am europäischen Markt. Verpflichtet zur Erstellung und Bereitstellung von Leistungserklärungen

BPVO neu

Es gibt einen Verordnungsvorschlag der Kommission zur Novellierung der BPVO von März 2022. In dieser wird auch auf Nachhaltigkeitsparameter aus EPDs bezuggenommen und verlangt diese Angaben für die Zulassung im Binnenmarkt.

linked Data

Strukturierte Daten von verschiedenen Internet-Serviceangeboten die maschinenlesbar und automatisiert implementierbar sind und so als Datenquelle für verschiedene Anwendungen fungieren können. Der Vorteil gegenüber der lokalen Datenhaltung besteht in der Redundanzfreiheit und dem Vermeiden verschiedener Informationsstände. Das ist insbesondere bei BIM-Projekten wertvoll um Projektdateien schlank zu halten und die Aktualität aller Teilinformationen sicher zu stellen.

Die Europäische Kommission hat im Entwurf 2022 der neuen Version der EU-BPVO die Einrichtung einer zentralen europäischen Bauproduktedatenbank vorgeschlagen die über "Permalinks" in jede Applikation dauerhaft eingebunden werden kann. Dies wäre ein klassischer linked-data Ansatz. Derzeit besteht beispielsweise mit dem Industriedatenpool eine zuverlässige Quelle für linked-data Anwendungen.

EU Datenbank für Bauprodukte

Nach BPVO ist die Kommission befugt eine EU-Datenbank zu errichten, auf der Informationen über das Bauprodukt, in Anlehnung an den digitalen Produktpass, bereitgestellt werden müssen.

Solche Datenbanken existieren bislang auf nationaler Ebene mit gleicher Funktion siehe -> Industriedatenpool

Gebäuderichtlinie

Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden - Als Teil der FF55 Gesetzgebung, regelt diese die Energieanforderungen an Gebäuden (Niedrigstenergiegebäude) - Eine Novelle steht demnächst bevor in der Neubauten ab 2030 als Zero-emission-buildings verpflichtend werden. Die Berechnung ist in Anhang 1 der RL geregelt und entspricht der Berechnung des Energieausweises nach EN-ISO 52000.